Headless CMS

02.11.2020Stefan Welsch
Tech GitOps

Das traditionelle CMS

Um zu verstehen, was ein Headless CMS ist, schauen wir uns erstmal an, wie traditionelle CMS, kurz Content-Management-System, für beispielsweise WordPress oder Sitecore funktionieren. Diese wurden entwickelt, um Inhaltselemente wie Text, Bilder und Videos auf Webseiten zu präsentieren. Die Daten werden dabei in einer Datenbank gespeichert und beim Rendern der Seite wieder ausgelesen, und als vollwertiges HTML-Konstrukt dem Benutzer präsentiert.

Der traditionelle CMS-Ansatz zur Verwaltung von Inhalten vereint also alle Einzelteile einer Webseite – Medien wie Bilder oder Ton, sowie HTML und CSS. Dies macht es unmöglich den reinen Inhalt wiederzuverwenden, da er mit Code vermischt wird.

Mit der Entwicklung der digitalen Plattformen, und vor allem seit dem Aufkommen von Cloud Computing, hat sich der Bedarf nach flexibleren Lösungen konkretisiert. Jetzt entwickeln Unternehmen (mobile) Webseiten, Apps, digitale Displays, Konversationsschnittstellen und noch vieles mehr. Ein traditionelles CMS kommt hier schnell an seine Grenzen. Aber warum?

Da CMS-Inhalte Webseiten-optimiert ausgegeben werden, können sich dieselben Inhalte nicht an andere digitale Plattformen ohne grössere Eingriffe anpassen. Hier kommt nun das Headless CMS ins Spiel.

Das Headless CMS

Eine CMS-Software, bei dem der Content von der Präsentationsschicht getrennt ist, nennt sich Headless CMS, alternativ auch Decoupled CMS genannt. Es gibt somit eine API, mit der Sie Inhalte an eine separate Präsentationsebene senden können, wie beispielsweise an Mobile Devices. Man nennt dies headless, weil die Präsentationsschicht (“Kopf”) vom Content (“Körper”) getrennt ist.

Mit dieser Art von kopflosem CMS können Sie zwar eine geeignete Präsentationsschicht für eine digitale Plattform auswählen, ein zugrunde liegendes Problem wird jedoch nicht gelöst: Die Strukturierung von Inhalten so, dass sie über verschiedene Plattformen und Kanäle hinweg wiederverwendet werden können.

Content Infrastructure

Um diese Problematik lösen zu können, gehen wir vom “Headless CMS” noch einen Schritt weiter zur Content Infrastructure. Content Infrastructure ist eine Art von besser integriertes Headless CMS. Hierbei wird der Content allerdings nicht rund um die Pages organisiert, sondern es wird ein eigenes Content Model entwickelt. Ein Content Model ist ein Framework um verschiedene Arten von Content zu organisieren und diese miteinander zu verknüpfen.

Dabei wird der Content in einem Content-Repository gespeichert und kann so wiederverwendet werden. Dadurch wird Content nur einmal produziert und wird an den Orten, an denen dieser angezeigt werden soll, einfach eingebunden. Was hat nun Agilität mit Headless CMS zu tun?

Durch die Aufteilung des gesamten Contents in seine Einzelteile können diese in den agilen Prozess integriert werden. Schnelle Änderungen an Inhalten auf Webseiten sind damit problemlos möglich.

b-nova und Headless CMS

Auch b-nova ist bereits im Headless CMS-Bereich unterwegs. Den Blog, welchen Sie gerade lesen ist in einem zentralen Content Repository erfasst worden. Wir nutzen hierfür ein durch AWS Code-Commit gehostetes Git-Repository. In unserem traditionellen CMS Magnolia haben wir uns einen Connector geschrieben, mit dem wir diesen Inhalt beliebig auf unserer Seite einbinden können.

Wenn Sie mehr über das Thema Headless CMS, Content Infrastructure oder Magnolia CMS erfahren wollen, sind Sie bei uns an der richtigen Adresse.

Stefan Welsch

Stefan Welsch – Manitu, Pionier, Stuntman, Mentor. Als Gründer von b-nova ist Stefan immer auf der Suche nach neuen und vielversprechenden Entwicklungsfeldern. Er ist durch und durch Pragmatiker und schreibt daher auch am liebsten Beiträge die sich möglichst nahe an 'real-world' Szenarien anlehnen.